Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Limburg. Not schweißt zusammen. Das zu erfahren war das Ziel einer groß angelegten Notfallübung der Limbuger Jugendorganisationen von Malteser Hilfsdienst, Technischem Hilfsdienst und Feuerwehr. Rund 50 Kinder und Jugendliche probten am und im Übungsbunker im Tal Josephat für den Ernstfall ...

Höhlenrettung im Bunker: Gemeinsam proben jugendliche Einsatzkräfte von Maltesern, THW und Feuerwehr den Ernstfall.
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Höhlenrettung im Bunker: Gemeinsam proben jugendliche Einsatzkräfte von Maltesern, THW und Feuerwehr den Ernstfall.

Jugendorganisationen der Hilfsdienste

Immerhin gibt es Taschenlampen, in deren Lichtkegel man sich durch den schmalen Gang des Bunkersystems vorantasten kann. An einigen Stellen ist der Tunnel nicht mehr als etwa 1,40 Meter hoch. Dass das niedrig ist, spürt man auch mit Helm. Der Boden ist uneben. Ein unvorsichtiger Schritt und man stolpert, schliddert über Steinplatten und Holzstege oder kracht gegen Felsbrocken. Ein Spaziergang ist das nicht in diesem Bunkersystem unter dem Greifenberg, aber es die einzige Möglichkeit, den Jungen zu bergen, der hier herumgeklettert ist und sich dabei den Fuß so verletzt hat, dass er Hilfe braucht.

Die Retter brauchen Mut, Geschicklichkeit und die richtige Ausrüstung. „Jeder Handgriff muss sitzen“, sagt Frank Schrader, Jugendbetreuer vom THW. Und das wird an diesem Tag geübt. Rund 50 Mädchen und Jungen der Jugendorganisatoren vom Malteser Hilfsdienst, dem Technischen Hilfswerk (THW) und von den Feuerwehren Staffel und Niederselters proben den Notfall: Die Bergung einer verunglückten Person im Schacht.

Zuerst werde unter freiem Himmel geübt, wie ein Opfer auf eine Trage gelegt, gesichert und transportiert werden kann, erklärt Sandra Leipe von den Maltesern. Ein halbes Dutzend junge Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Maltesern hat sie um sich versammelt. Vor ihr, im nassen Gras liegt Stephen, ein 15-jähriger Junge, der das Unfallopfer simulieren soll: Er reagiert nicht, die Augen sind geschlossen, offenbar hat er sich eine Verletzung der Wirbelsäule zugezogen, denn Sandra Leipe hat ihm am Genick eine Kunststoffmanschette angelegt, ein „Stiff Neck“. Jetzt soll der junge Mann vom Boden auf ein „Spine-Board“, ein Wirbelsäulenbett, gelegt werden. Der Körper muss seitlich angehoben werden, sagt die Malteserin, und „dann auf drei rammt ihr das Brett unter seinen Rücken“.

Es muss klappen

Es ist ein ernstes Spiel. Die Jugendlichen sind angespannt und still, warten auf das Kommando – und müssen die Bergung mehrmals wiederholen. „Das mit dem eins, zwei, drei üben wir nochmal“, stellt Leipe geduldig fest. Das muss klappen. Schließlich wird hier bei Tageslicht und viel Platz geübt, was wenig später unter erschwerten Bedingungen, in der Dunkelheit des Bunkers funktionieren soll.

Die Jugendlichen müssen lernen zusammenzuarbeiten und zwar nicht nur innerhalb ihrer Gruppe, sondern auch mit den anderen Organisationen, betont Astrid Handzik, Jugendreferentin der Malteser. Deshalb sei diese Gemeinschaftsübung so wichtig. Jeder kennt seine Aufgaben. Aber bei diesem Einsatz sollen die jungen Helfer auch merken, dass Aktionen nur dann erfolgreich abgeschlossen werden können, wenn alle ihren Beitrag leistet. „Wir haben alle die gleichen Ziele“, das sollen die Zehn- bis 17-Jährigen begreifen, formuliert Handzik und macht sich zum Einstieg in den Bunker bereit. Helm aufsetzen. Taschenlampe anknipsen.

Das Fenster, durch das man in den Bunker steigen muss, ist klein. Ein bisschen gruselig sei die ganze Sache schon, geben zwei Feuerwehr-Jungen zu, die zum ersten Mal durch diese Gänge klettern. „Ein ganz schönes Abenteuer“, meint einer. Sie sollen „Strom aufbauen“, erklärt der zwölfjährige Marlon. Das heißt, zunächst einmal habe man Kabeltrommeln hier hereingeschleppt. Dann müssen die Scheinwerfer aufgebaut und angeschlossen werden, und dann habe man im Eingangsbereich des Bunkers Licht. Aber nur dort.

Der Notfall ist allerdings viel tiefer im Inneren dieses Labyrinths. Der Rettungstrupp formiert sich. Einige Jungen und Mädchen rufen, vielleicht um die Dunkelheit und das Unbekannte zu vertreiben. THW-Jugendbetreuer Frank Schrader übernimmt die Führung und mahnt zu Vorsicht. „Die eigene Sicherheit ist am wichtigsten!“

Rund 200 Meter müsse man sich jetzt vorarbeiten, teilt Schrader mit. Die Strecke wirkt entschieden länger. Tatsächlich liegt nach vielen Biegungen ein Junge auf den Steinen, der für diesen Probealarm das Unfallopfer mimt. Kalt sei es und nass, murmelt er. Und ziemlich rutschig ist es auch, ruft ein Helfer. Nun gut, meint Übungsleiter Schrader, die Gefahrensituation könne man sich nicht aussuchen. Jetzt müsse der Patient gesichert und zügig abtransportiert werden.

Raus ins Freie

Ein paar Minuten würde der Transport dauern, wenn man die Notfallsituation jetzt weiter durchspielen würde, sagt der Mann vom THW. Der Einstieg und Marsch durch die Enge der Gänge sei aber jetzt erst einmal genug für die Kinder. Sie sollen wieder raus ins Freie und andere Aufgaben lösen. Zum Beispiel fachgerechte Kopfverbände anlegen, wie sie Malteserin Sandra Leipe gerade demonstriert. Oder einen stattlichen Brand in unmittelbarer Bunkernähe löschen, wofür Julia Ahlbach, Jugendwartin der Feuerwehr Staffel, und ihr Kollege Manuel Clemens von der Feuerwehr Niederselters die Leitung übernommen haben. Außerdem müssen die Kabel aufgerollt und aufgeräumt werden. Jeder Handgriff muss sitzen. abv

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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