Selters-Münster.  Die Jugendfeuerwehr Münster feierte am Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen. Als letzte Jugendwehr gegründet, bildete sie in ihren Glanztagen mit 30 Mitgliedern dennoch die größte Gruppe in der Taunus-Gemeinde ...

 

Bild: Selterser Jugendwehren und Jugendrotkreuz hatten das Geschehen voll im Griff. Foto: Klöppel

Die Münsterer Bevölkerung brauche sich keine Sorgen machen über die Zukunft des örtlichen Brandschutzes, kommentierte Kreisjugendfeuerwehrwartin Brigitte Kintscher. Die Nachwuchsabteilung in Münster zählt derzeit 15 Aktive und wächst kontinuierlich, wie Jugendwart Markus Staat berichtete.

Nicht nur trockene Reden und Zahlen standen auf dem Jubiläumsprogramm, sondern auch Spaß und Einsatzübungen.

Knifflige Aufgaben

Alle vier Selterser Jugendwehren sowie die Helfer des Jugendrotkreuzes (JRK) Oberlahn lösten zwei knifflige Aufgaben. Sie mussten ein Feuer im Autohaus und einen schweren Verkehrsunfall bewältigen.

Bei dem Verkehrsunfall sollte ein Auto einen Radfahrer überfahren haben. Die Übung ging vor zahlreichem Publikum reibungslos vonstatten. Die Jugendwehr Münster sicherte die Unfallstelle und übernahm die Erstversorgung. Die Wehr Haintchen traf nur kurze Zeit später ein und übernahm die Bergung des Radfahrers mit Hebekissen. Dieser wies einen offenen Bruch am Arm und Schürfwunden auf. Das Jugendrotkreuz übernahm die Versorgung auch des leicht verletzten Pkw-Fahrers.

Zwischenzeitlich öffnete die Niederselterser Wehr den Ausstellungsraum des Autohauses. Eisenbach und Haintchen konnten dann den Löschangriff starten, während Münster und Niederselters mit Atemschutztrupps in den verrauchten Ausstellungsraum vordrangen, um eine Frau zu suchen.Das JRK Oberlahn übernahm die weitere Versorgung.

Nur durch eine solche engagierte Jugendarbeit sei die Zukunft der Einsatzabteilungen gesichert, unterstrich der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD).

Wehrführer Thorsten Pfaffe ging noch einmal auf die Geschichte ein. Die Jugendwehr wurde ins Leben gerufen, weil Kinder von Aktiven der Einsatzabteilung den Vorstand damals darum baten, etwas für den Nachwuchs anzubieten. Mittlerweile kommen die meisten Jugendlichen aus Familien ohne vorherigen Kontakt zur Feuerwehr. Durch die Werbung neuer Leute konnte die Wehr Münster die Aktivenzahl wieder auf 15 erhöhen.

Pfaffe ist stolz, dass der Nachwuchs mit derartigem Eifer dabei sei, so dass sich die Gruppe inzwischen wieder wöchentlich trifft. Im Winter gehe es um die Theorie, im Sommer würden praktische Übungen durchgeführt. „Zu 95 Prozent sind immer alle Jugendlichen da. Das ist begeisternd“, verkündete Pfaffe stolz.

Sie würden von den Betreuern aber nicht nur „bespaßt“. Es werde eine qualitativ hochwertige Weiterbildung angeboten. Staat erinnerte sich daran, wie durch 30 Mitglieder zwischenzeitlich in der Jugendwehr der Raum der Wehr eng geworden sei und die Nachwuchsabteilung auf zwei Gruppen habe aufgeteilt werden müssen. Der Bau des neuen Feuerwehrhauses 1997 entschärfte dieses Problem.

Zielspritzen für Kinder

Der Wehrführer nutzte die Feierstunde auch, um Dominik Datum mit der Bronzenen Katastrophenschutzmedaille für zehn Jahre aktiven Dienst zu ehren sowie Kevin Pröll zum Oberfeuerwehrmann zu befördern. Für ihren Einsatz für die Münsterer Jugendwehr wurde neben Staat Dominik Datum, Jürgen Lohr, Maximilian Ebel sowie Andreas und Oliver Bautz gedankt.

Anschließend gab es Gegrilltes und kühle Getränke, Kaffee und Kuchen. Die Kinder konnten mit Wasser auf Ziele spritzen, auf der Hüpfburg springen, Enten angeln und Bobbycars fahren. rok

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.