Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Waldbrunn-Hausen. Der stellvertretende Waldbrunner Gemeindebrandinspektor Schorsch Schäfer ist nach zehn Jahren von seinem Amt zurückgetreten und will auch nicht mehr in der Feuerwehr mitarbeiten ...

"Schorsch" Schäfer tritt zurück - Foto: Christof Huels
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"Schorsch" Schäfer tritt zurück - Foto: Christof Huels

"Schorsch" Schäfer

Von KLAUS-DIETER HÄRING

Der erfahren gagierte Hauptbrandmeister und Waldbrunner Feuerwehr-Vize Schorsch Schäfer zieht hat nach über 38 Jahren im aktiven Feuerwehrdienst von allen Ämtern zurück.

Schorsch Schäfer sagt: „Ich möchte mich, die Feuerwehr Waldbrunn und meinen Arbeitsplatz schützen.“ Die Beweggründe dieses Schrittes wurden in einer Versammlung mit den Wehrführern aller fünf Waldbrunner Feuerwehren, Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach und Bürgermeister Peter Blum im Schulungsraum der Feuerwehr in Hausen erläutert.

Schorsch Schäfer arbeitet seit 23 Jahren für den Gemeindebauhof und ist als solcher eigentlich prädestiniert für Führungsaufgaben in der Feuerwehr. Der Bauhof liegt in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrstützpunkt Fussingen, sodass bisher immer schnell eine Führungskraft zur Verfügung stand.

Doch genau diese unmittelbare Nähe zwischen Bauhof und Feuerwehr haben nun zu Irritationen und „Anfeindungen“ geführt. Gemeindebrandinspektor Stefan Wingenbach hatte es vorausgeahnt. Es sei „nur eine Frage der Zeit“, wann der erste Feuerwehrkamerad aus der Führungsebene diesen Schritt vollziehen würde.

Dabei hat es nicht einen Hauptgrund, sondern viele kleine Gründe gegeben „die das Fass zum überlaufen gebracht haben“. Dazu zählt unter anderem die Überführung von gemeindeeigenen Feuerwehrfahrzeugen zum TÜV oder zu Werkstattterminen. Diese Aufgabe übernahm Schorsch Schäfer, da er dafür alle erforderlichen Abläufe, wie Abmelden des Fahrzeuges bei der Leitstelle, aber auch die notwendige Qualifikation hat, dieses Fahrzeug zu fahren. Doch er musste sich Anfeindungen anhören, wie „der Schorsch fährt in seiner Arbeitszeit wieder mit ’nem Feuerwehrauto“. „Und dies nicht nur einmal…“. So schilderte es der Gemeindebrandinspektor.

Kein Rückhalt im Rathaus

Daher fehlte Schäfer nach eigenem Bekunden der notwendige Rückhalt durch die Bediensteten der Gemeindeverwaltung. Wingenbach: „Hier ist Mangel an Akzeptanz vorhanden, und man wird als Feuerwehrmann nicht ernst genommen.“ Das seien Probleme, die sich seit Jahren schon aufgebaut hätten.

Ausnahmslos Zuspruch bekam Schorsch Schäfer durch die anwesenden Führungskräfte der Waldbrunner Feuerwehren. Vom Wehrführerausschuss wurde das Thema am Beispiel „Hydrantenüberprüfung“ angesprochen. Die Feuerwehr prüft die Hydranten in der Gemeinde auf Funktionalität, um Schäden festzustellen. „Und das schon seit Jahrzehnten“, wie einer der Anwesenden anmerkte. Danach passiere aber nichts, und man sei im Einsatzfall im Unklaren, ob der Hydrant genommen werden kann oder nicht. Im Gegenteil: Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung sollen eigenmächtig Schilder, die auf einen Hydranten hinwiesen, abmontiert und nicht wieder aufgestellt haben.

Kaputte Hydranten

So besteht Frust bei den Feuerwehraktiven, wenn das Thema „Hydrantenüberprüfung“ wieder ansteht. Wingenbach: „Da können wir auch nichts machen und nur den Zettel vom vergangenen Jahr abgeben. Das würde überhaupt nicht auffallen.“ Auch verschleppe die Gemeindeverwaltung Themen aus den Wehrführersitzungen oder bearbeite sie überhaupt nicht.

Dieses Thema war dem Bürgermeister neu. Auch den Vorwurf eines fehlenden Rückhalts durch die Gemeindevertretung konnte er an diesem Abend „so nicht stehen lassen. Wir haben in der Vergangenheit immer alles Notwendige für die Feuerwehr getan“, so Peter Blum, der den Schritt von Schorsch Schäfer bedauerte, ihn aber nachvollziehen konnte. Auch wenn er als doppelter Dienstherr, Bürgermeister und Chef der Feuerwehr von solchen Diskrepanzen nichts mitbekommen habe: „Schorsch Schäfer macht einen Super-Job“.

Den Hydranten will er sich sofort annehmen. Auch werde er sich über eine Anordnung informieren, wonach der Gemeindevorstand Schorsch Schäfer untersagt haben soll, Fahrzeuge der Feuerwehr zum TÜV oder in die Werkstatt zu fahren.

Unter den Führungskräften der Feuerwehr verbreitet sich Resignation. „Was haben wir da oben für einen Stellenwert? Wir werden nicht ernst genommen.“ Diese Sicht stand am Ende noch im Raum. Die Frage nach einem Nachfolger für Schäfer konnte nicht beantwortet werden. Kommissarisch übernimmt der Wehrführer der Hintermeilinger Wehr, Daniel Wolf.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


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