Brechen-Niederbrechen. Alle Ehrengästen haben am Samstagnachmittag beim Kreisfeuerwehrverbandstag die Leistungen der heimischen Feuerwehren gewürdigt ...

Bild: Ehrungen: (v.l.) Norbert Fischer, Thomas Schmidt, Franz-Josef Sehr, Helmut Jung, Ernst Schuster, Horst Schorr, Peter Lorger und Georg Hauch.

Kreisfeuerwehrverbandstag

Jubel kam auf, als Brechens Bürgermeister Werner Schlenz (parteilos) verkündete, dass die Werschauer Wehr beim Bezirksentscheid der Leistungsübung gerade gewonnen und sich somit für das Finale des Landesentscheides qualifiziert hatte.

Nicht nur Erfreuliches berichtete dagegen der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Schmidt. Er kritisierte die Entscheidung der deutschen Innenministerkonferenz, Angriffe auf Sicherheitskräfte beispielsweise bei Demonstrationen nicht härter zu bestrafen. Dies nannte Schmidt ein völlig falsches Signal an die ehrenamtlich Tätigen. CDU-Landtagsabgeordneter Joachim Veyhelmann versicherte den Feuerwehrkameraden, dass die hessische CDU dies genauso wie er sehe.

Schmidt stellte in seiner Rede das 40-jährige Bestehen des Kreisverbandes heraus. Durch den Zusammenschluss von Limburg und Oberlahn am 20. September 1975 sei ein noch stärkerer Verband entstanden. Das sei zunächst nicht jedem klar gewesen. Der damalige Landrat Georg Wuermeling (CDU) habe ein Machtwort sprechen müssen, um die Verantwortlichen zur Einigkeit zu bewegen. Heute seien sich die Feuerwehrkameraden aber einig, dass die Anforderungen von A (wie Ausbildung) bis Z (Zeltlager) nur gemeinsam erfüllt werden könnten. Letztendlich sei es egal, aus welchen Kreisteilen die Führungskräfte kämen.

Der Vorsitzende sprach von funktionierenden Fachbereichen und Arbeitskreisen. Limburg-Weilburg sei eine tragende Säule des Nassauischen Feuerwehrverbandes und wirke in vielen Gremien des Landesverbandes mit. Stolz ist Schmidt auch darauf, dass die Wehren seit 2013 mit einer Imagekampagne an einem Strang zögen, um neue Kräfte zu gewinnen. Der Verband könne diese zwar unterstützen, entscheidend seien aber persönliche Gespräche mit Interessenten.

Als Erster Kreisverband im Bund habe Limburg-Weilburg für die Aktiven ein spezielles Dialogtraining angeboten und sei dafür mit Erfolg bei der Mitgliedergewinnung für die Einsatzabteilungen und Jugendwehren belohnt worden. Schmidt appellierte, bei allen Bemühungen um neue Leute die bereits Aktiven nicht zu vernachlässigen. Sie müssten sich gut aufgehoben und von der Führungen wertgeschätzt fühlen. Oft verließen Mitstreiter nicht aus Zeitmangel Wehren, sondern weil sie sich über irgendetwas geärgert hätten.

Schmidt bat die Verwaltungen der Kommunen, die Feuerwehrleute mehr vom Bürokram zu entlasten, sonst finde sich irgendwann keiner mehr, der ehrenamtliche Führungspositionen übernehmen wolle.

Ortsteilwehren stärken

Kreisbrandinspektor Georg Hauch sagte, in Gesprächen müsse es wieder mehr um die Menschen bei den Feuerwehren gehen und nicht nur um Ausrüstung. Er bat die örtlichen Feuerwehrchefs, die Ortsteilwehren zu stärken. Hauch verteidigte allerdings die aktuell praktizierte Alarmierung mehrerer Wehren bei Einsätzen. Sonst sei nicht gewährleistet, dass genügend Helfer rechtzeitig am Einsatzort seien.

Mit ihrer Kameradschaft könnten die Wehren Mitglieder gewinnen, sagte Bürgermeister Werner Schlenz. Es könne Erfüllung sein, anderen zu helfen. Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (SPD) betonte, Politk und Wehr zusammen würden Lösungen für die Probleme finden. Durch moderne Technik und Organisation könnten Personalverluste kompensiert werden. Nach Angaben des Vize-Landrats sind derzeit 2710 Aktive im Kreis in 104 Wehren aktiv.

In Brechen wurden auch die Verdienste mehrerer Aktiver gewürdigt. Franz-Josef Sehr (Obertiefenbach), Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes und seit 1993 durchgehend im Kreisvorstand, bekam die Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber neben dem Deutschen Feuerwehr-Fitnessabzeichen in Gold. Schmidt kündigte an, dass Sehr auch noch im Juli mit dem Bundesverdienstkreuz für seine herausragenden Leistungen gewürdigt werde. Peter Lorger (Offheim), seit 1997 stellvertretender Limburger Stadtbrandinspektor, bekam das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Ernst Schuster (Hadamar), lange Vertreter der Interessen der Alters- und Ehrenabteilung im Kreisverband, wurde mit dem Silbernen Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbandes geehrt. Das Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst ging an Horst Schorr (Eisenbach). Überrascht wurde Helmut Jung mit der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille, weil er seit Jahren kontinuierlich die Feuerwehrarbeit nach besten Kräften unterstützt.

Traditionell wurde das Kreisfeuerwehrverbands-Banner vom letztjährigen Ausrichter des Verbandstages, Elz, an den des diesjährigen, Niederbrechen, übergeben. 2016 wird das Treffen in Bad Camberg stattfinden. (rok)

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man in Kürze weitere Bilder von dem Event.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.