Hessen/Wiesbaden. Nachdem es bezüglich der Ausrückestärke insbesondere bei Alarmen aus Brandmeldeanlagen (BMA) immer wieder Kritik gibt, hat das Hessische Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS) aktuell nun einen Erlass herausgegeben, indem geregelt ist, dass die Feuerwehren in Hessen zukünftig mit Aufklärungsdrohnen ausgestattet werden ...
Problem Tageseinsatzstärke
Laut dem gemeinsamem Runderlass des HMdIS und des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) zur Festlegung der Einsatzstichworte für Brand-, Hilfeleistungs- und Rettungsdiensteinsätze sind bei einer Meldung einer Brandmeldeanlage (Einsatzstichwort: F BMA) 2 Gruppen und ein ELW1 und damit 21 Feuerwehrleute erforderlich.
Die Feuerwehren haben jedoch zunehmend Probleme, insbesondere tagsüber genügend Kräfte für den Einsatz zu mobilisieren. Viele Feuerwehrleute arbeiten zum Teil weit vom Wohnort weg und stehen so während ihrer Arbeitszeit nicht zur Verfügung. Daher werden meist mehrere Feuerwehren alarmiert, um mit der erforderlichen Stärke an Personal ausrücken zu können.
Hinzu kommt, dass sich viele BMA-Alarme als Falschalarme herausstellen. Die Kräfte, die dann für die Feuerwehreinsätze vom Arbeitgeber frei gestellt werden, bekommen daher auch öfter Probleme mit ihrem Arbeitgeber.
Drohne auch per App von der Ferne steuerbar
All das war nunmehr Anlass genug, zu handeln. Das HMdIS wird ab sofort die Feuerwehren mit sogenannten Flugdrohnen ausstatten. Diese starten nach einem Alarm automatisch von einer Plattform des Feuerwehrhauses und fliegen zum Objekt. Die drahtlose Videobildübertragung ermöglicht es den Feuerwehren die Lage von der Ferne zu beurteilen, um erkennen zu können, ob ein Ausrücken noch erforderlich ist. Für die Bildübertragung sind sog. Apps angedacht, die sich die Feuerwehrleute auf ihr Smartphone herunterladen können.
Bild: Flugdrohne für die hessischen Feuerwehren
Bei der Feuerwehrdrohne mit der Bezeichnung „HE-01-04-15“ handelt es sich um einen kleinen Flugroboter. Der unbemannte Oktocopter verfügt über eine automatische GPS-Steuerung, so dass er nach Übernahme der Koordinaten selbsttätig zum Objekt und wieder zurück fliegen kann. Der Drehflügler lässt sich aufgrund der vier Rotoren zudem über die App manövrieren und kann auf der Stelle schweben wie ein Hubschrauber. Der eingebaute Akku stellt eine Flugzeit von 45 Minuten sicher. Nach dem Einsatz fliegt er automatisch zurück zur Ladestation.
Die Einsatzmöglichkeiten für die Feuerwehrdrohne sind vielfältig. Sie kann auch für andere Einsätze und als ferngesteuertes Fluggerät, das zum Zwecke der Aufklärung, Einsatzführung, Beweissicherung und Dokumentation, vor allem aber für Lageerkundungsaufgaben dienen kann, eingesetzt werden.
Bild: Steuerungseinrichtung mit Bildschirm - auch per App - für die Flugdrohnen
Erste Tests verliefen überaus positiv. Daher wird das HMdIS in Kürze einen Teil der Feuerwehren mit solchen Drohnen ausstatten. Hessische Feuerwehren, die Interesse an einer Ausstattung mit einer solchen Drohe haben, können sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden, damit wir eine gesammelte Meldung an das HMdIS abgeben können. Die Meldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs weitergeleitet.
