Runkel-Hofen. Die Hofener Feuerwehr ist zwar klein, sie war aber zur Stelle, wenn es brannte. Und das war im vergangenen Jahr gleich zwei Mal der Fall ...

Bild: Zahlreiche langjährige Mitglieder wurden in der Jahreshauptversammlung der Hofener Feuerwehr geehrt. Foto: Klöppel

Arbeit genug hatte die Freiwillige Feuerwehr Hofen im letzten Jahr. Dies berichtete Vorsitzender Carsten Dorn in der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Zur Alten Schmiede“. Der spektakulärste Einsatz war sicherlich das Löschen eines Fahrzeugbrands im Steinbruch zwischen Hofen und Eschenau. Dort hatten die Täter, die im Runkeler Wald zuvor einen Geldtransport überfallen hatten, ihr Fluchtfahrzeug angezündet. Und auch nach dem Feuerwerk der „Crazy Horses“ beim Stockcar-Rennen mussten die Brandschützer anrücken, da durch die Kracher sich Getreide im Feld entzündet hatte. Dazu kamen laut Dorn ein Kaminbrand, der jährliche Brandsicherheitsdienst an beiden Tagen des Stockcar-Rennens sowie die Absicherung des örtlichen Martinszuges und somit insgesamt 98 Einsatzstunden.

Es gab aber auch ungewöhnliche „Einsätze“ wie die Teilnahme an der „Cold Water Challenge“ auf Nominierung der Feuerwehr Wirbelau sowie die Teilnahme von Mathias Wilfer am Geschicklichkeitsfahren im Rhein-Lahn-Kreis, bei dem er den zweiten Platz belegte. Wie Vorsitzender Dorn erklärte, besteht die Einsatzabteilung derzeit aus zwei Frauen und 13 Männern. Der neue Leiter der Einsatzabteilung dankte auch noch einmal seinem Vorgänger Peter Wilfer, der 33 Jahre lang in Hofen in Führungspositionen tätig war.

Kritisch merkte Dorn an, dass zwei von 27 Übungen mangels Beteiligung abgesagt werden mussten und im Schnitt lediglich 4,4 Kameraden teilnahmen. Der jüngste Aktive Jonas Oest war mit 24 Übungsteilnahmen der Fleißigste und konnte in der Jahreshauptversammlung nach erfolgreich bestandenem Grundlehrgang zum Feuerwehrmann befördert werden.

Carsten Dorn meinte, auf Grund der demografischen Entwicklung, den höheren Anforderungen, der notwendigen Ortskenntnis wie auch aus finanziellen Gründe bestehe die Notwendigkeit des Erhalts der kleinen Ortswehren, allerdings auch einer verstärkten Zusammenarbeit.“ Hierzu sind wir auf einem guten Weg“, sagte Dorn: „Das Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Runkel/Schadeck bietet sehr gute Übungsmöglichkeiten und hat die für die Ausbildung notwendige Sonderausrüstung“.

Hofen habe für die Zukunft mehr gemeinsame Aktivitäten mit der Wehr Eschenau vereinbart. Das Tragkraftspritzenfahrzeug solle künftig mit zwei Atemschutzgeräten ausgerüstet werden, was einen Quantensprung in Bezug auf die Ausrüstung darstelle und endlich auch eine Annäherung an die genormte Soll-Ausstattung, betonte der Wehrführer. Hierzu passe der im Alltagsbetrieb angekommene Digitalfunk. Der bauliche Zustand der Fahrzeughalle und der Ausrüstungsunterbringung werde auch mittelfristig nicht DIN-konform sein und bleibe ein Problem.

Jugendwart Markus Trautz berichtete, das die Hofener Nachwuchsabteilung derzeit aus je vier Mädchen und Jungs bestehe, die sich alle zwei Wochen treffen würden. Trautz hofft auf neue Aktive ab zehn Jahre. Für die Kinder wird 2015 einiges geboten, unter anderem die Teilnahme am Kreisjugendzeltlager in Runkel, eine Fahrt in einen Freizeitpark oder ein Besuch der Frankfurter Berufsfeuerwehr.

40 Jahre Mitglied

Als Vereinsvorsitzender berichtete Dorn von einem gelungenen Grillfest zum 80-jährigen Bestehen, das bei gutem Rahmenprogramm und sehr guter Bewirtung eine höhere Besucherzahl aus dem Dorf verdient gehabt hätte. Dieses wurde auch zur Imagewerbung für die Wehr genutzt. Es wurden zwar neue Vereinsmitglieder gewonnen, nicht aber zusätzliche Mitglieder für die Einsatzabteilung und die Jugendwehr. Die Aktivenzahl sei, so Dorn, bei derzeit nur zwei Frauen in der Einsatzabteilung noch deutlich steigerbar. Dabei habe es in Hofen einst die erste Feuerwehr-Frauengruppe hessenweit gegeben. Der Vorsitzende kündigte an, dass er künftig keine Vereinsausflüge mehr organisieren werde, da der für 2014 nach Mayen geplante erneut mangels Interesse habe abgesagt werden müssen.

Stadträtin Sandra Müller (CDU) dankte den Aktiven für ihren ehrenamtlichen Einsatz, denn jeder Hausbesitzer sei im Notfall froh, wenn die Feuerwehr schnell anrückt. Es sei aber nicht mit den Einsatz getan, denn die Mitglieder der Einsatzabteilung müssten sich kontinuierlich fortbilden und üben.

Ortsvorsteherin Margret Bergmeier (SPD) lobte den hohen Ausbildungsstand der Hofener Wehr und ist sich sicher, dass Carsten Dorn der richtige Mann an der Feuerwehr- und Vereinsspitze ist. Bergmeier dankte der Wehr auch dafür, dass sich beispielsweise durch die Beteiligung am Weihnachtsmarkt Vieles für die Ortsgemeinschaft tue.

Stadtbrandinspektor Andreas Schuld betonte, die Stadtteilwehren müssten in Runkel schon aus topografischen Gründen erhalten bleiben. Schuld will sich dafür einsetzen, dass das Hofener Feuerwehrhaus baldmöglichst nach den heutigen Anforderungen umgebaut wird. Geehrt wurden für 40-jährige Mitgliedschaft Ulrike Belz, Hans und Marianne Garzinsky, Frank und Petra Hartmann, Rosmarie Holzinger, Margret Lotz, Veronika Oesterling, Renate Peifer, Ellen und Lina Schmidt, Helga Schneider, Birgit Schweitzer, Petra Sprenger und Gabi Zimmermann. (rok)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.