Mengerskirchen. In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung Mengerskirchen hat Bürgermeister Thomas Scholz (CDU) den Haushaltsentwurf des Marktfleckens vorgelegt ...

 

Von Peter Schäfer

Während die Gemeinde Mengerskirchen in diesem Jahr ihren Ergebnishaushalt voraussichtlich mit einer „schwarzen Null“ abschließen wird, sieht der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr bei Aufwendungen von gut 8,7 Millionen Euro einen Überschuss von 92 911 Euro vor. In diese Summe eingerechnet sind allerdings schon die erwarteten Erträge aus dem Windpark Mengerskirchen, der noch im Dezember fertiggestellt werden soll. Der Finanzhaushalt wird Ende dieses Jahres wohl eine Liquidität von rund 100 000 Euro ausweisen. Im folgenden Jahr wird laut Planung ein Finanzmittelbedarf von geplanten 99 448 Euro bestehen.

Das Gesamtinvestitionsvolumen der Gemeinde Mengerskirchen beläuft sich auf 1,9 Millionen Euro. Investiert werden soll in die Unterhaltung der Infrastruktur, die Erfüllung von Pflichtaufgaben und Gestaltungsmaßnahmen des Marktfleckens. Für die Unterhaltung der Infrastruktur hat der Gemeindevorstand 620 000 Euro vorgesehen. Die Mittel werden verwendet für unter anderem die Erschließung neuer Bauplätze im „Kohlwäldchen“ in Mengerskirchen, die Verbindungen Am Baumgarten–Hauptstraße, die Kanalarbeiten am Löschteich in Winkels, neue Toilettenanlagen, eine neue Theke und neue Akustik für die Westerwaldhalle sowie den Radweg von Mengerskirchen nach Waldernbach.

577 200 Euro sind vorgesehen für Pflichtaufgaben, schwerpunktmäßig für die Wasserversorgung. Zudem soll ein neues Einsatzfahrzeug für die Mengerskirchener Feuerwehr angeschafft werden. Weiter investiert die Gemeinde in die Umrüstung der Feuerwehren auf Digitalfunk und in einen Anbau an das Feuerwehrgerätehaus in Winkels. Der letzte große Batzen betrifft Gestaltungsmaßnahmen der Gemeinde: 467 000 Euro sind veranschlagt unter anderem für den Breitbandausbau, die Neu- oder Umbaumaßnahme im Kindergarten Waldernbach, für einen Zuschuss energetischer Sanierungsmaßnahmen im Kindergarten Mengerskirchen, das Jugendzentrum und das Familienzentrum Mengerskirchen, das Haus Engels und in die Bauleitplanung (Gewerbegebiet Waldernbach und Kohlwäldchen Mengerskirchen).

Mehr Einwohner

Bürgermeister Scholz sprach von einem „soliden Haushalt“. Der positive Haushaltsansatz sei möglich geworden durch eine restriktive Haushaltsführung bei Sach- und Dienstleistungen sowie einem geringeren Zinsaufwand. Negativ beeinflusst werde der Etat laut Scholz durch Kostensteigerungen und Umlagen sowie Unterdeckungen in den Gebührenhaushalten (unter anderem Wasser, Abwasser, Kindergärten, Friedhofsgebühren). Berücksichtigt werden müsse auch ein verminderter Ansatz bei der Gewerbesteuer in Höhe von 750 000 Euro sowie höhere Abschreibungen.

Scholz lobte die „hervorragende Kultur-, Sport- und Vereinsförderung“ in Mengerskirchen, sprach von einem „Top-Betreuungskonzept für Kinder in Qualität und Quantität“, hob die Familien-, Jugend- Seniorenarbeit hervor und freute sich über die gute Unterhaltung des Straßennetzes in der Gemeinde. Die Verschuldungsrate des Marktfleckens sei deutlich niedriger als in anderen Gemeinden. Der Haushalt diene Maßnahmen, um Mengerskirchen und die Ortsteile auch weiterhin für Bewohner und mögliche Neubürger attraktiv zu halten und um die Attraktivität auszubauen. Einfacher werde es in der Zukunft nicht werden bei einer höheren Sterberate und niedrigeren Geburtenzahlen.

Erfreulich sei die Zahl der Zuzügler. Ende 2013 habe es erstmals seit Jahren ein Plus von 16 Einwohnern gegeben. Die Gesamteinwohnerzahl liege stabil bei circa 5 970 Menschen. Positiv sei der Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 927 im Jahr 2009 auf 1119 im Jahr 2014.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.