Elz. Ein Kraftakt für mehr Nachwuchs: Die Elzer Feuerwehr zeigte im Rahmen einer kreisweiten Werbeaktion auf dem Rewe-Parkplatz, was sie kann: Retten, bergen, löschen ...
Bild: Feuerwehr-Aktionstag am Rewe-Markt: Mit einem vom Bauhof ausgeliehenen Radlader richtete die Elzer Wehr ein „Unfallauto“ her, um dann anschließend fachgerecht eine eingeklemmte Puppe aus dem Blechhaufen freizuschneiden. Fotos: König
„Wir wollen die Menschen abholen, wo sie sind“, erklärte Wehrführer Hilmar von Schenk die Standortwahl am Rewe-Markt. Denn weil die Feuerwache oben im Elzer Industriegebiet steht, bekämen die Elzer ihre Wehr kaum zu Gesicht. Höchste Zeit also, die eigenen Fähigkeiten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen – und damit letztlich auch Nachwuchs für die Wehr zu gewinnen.
Als Erstes gaben die Feuerwehrleute einem alten Polo den Rest: Einmal mit dem Radlader drüber fahren und schon konnten die Helfer anrücken, um den Schrotthaufen fachgerecht zu öffnen und eine Puppe zu bergen, die als Dummy den eingeklemmten Verletzten darstellte. „Wir machen aus jedem Auto ein Cabrio“, kommentierte der Wehrführer das Geschehen. Denn je nach Situation entfernen die Rettungskräfte entweder das Dach oder eine komplette Fahrzeugseite. Im Ernstfall arbeiten bis zu acht Feuerwehrleute am Fahrzeug. Bei schweren Verletzungen führen sie eine sogenannte Crash-Rettung durch: Der Fahrer wird schnellstmöglich herausgeholt. Steht aber mehr Zeit zur Verfügung, achten die Profis auf eine schonende Rettung. Schließlich soll die Wirbelsäule der Unfallopfer nicht belastet werden. Das Fahrzeug wird quasi rund um den Verletzten langsam abgetragen.
Bild: Die Feuerwehr zeigte, wie man mit Feuer fertig wird. Fotos: König
Natürlich geht es bei einer Schau-Übung nicht ohne Flammen. Eine große flache Metallwanne wurde dazu mit der brennbaren Flüssigkeit gefüllt. Mit Hilfe eines langen Stockes zündete ein Feuerwehrmann das Ganze an. Mit Blaulicht und Martinshorn bog das Löschfahrzeug um die Ecke und hielt direkt vor dem Brandherd, aus dem inzwischen hohe Flammen und beißender schwarzer Rauch aufstiegen. Mit Atemschutzmasken näherte sich der Trupp dem Feuer. Zum Löschen nutzten sie Schaum. „Denn bei Wasser schwimmt der Treibstoff auf der Oberfläche“, sagte der Wehrführer. Schaum erstickt die Flammen.
Tödliche Gase
Wichtig war den Organisatoren aber auch, Gelegenheiten zum Gespräch zu geben – beispielsweise über lebensrettende Rauchmelder. Viele Menschen hätten eine falsche Vorstellungen von Bränden: Oft sterben Menschen nicht an Flammen, sondern an den giftigen Rauchgasen. Und dafür reicht ein kleines Feuer im Plastikmülleimer und zwei, drei tiefe Atemzüge.
Schlusspunkt des Tagesprogramms war die Rettung einer auf dem Dach des Supermarktes verunglückten Person mit Schleifkorb und Bergsteigerausrüstung. (koe)
[Hier] in unserer Bildergalaerie findet man weitere Fotos von dem Event.
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