Villmar-Weyer. Die Fernsehzuschauer kennen Starkoch Mirko Reeh unter anderem als Restauranttester des SAT-1-Frühstücksfernsehens aus der Reihe „Koch undercover“ oder aus „Abenteuer Leben“ auf Kabel 1. In der Weyerer Volkshalle war der extrovertierte Frankfurter allerdings nicht undercover, sondern kochte mit den Mitgliedern der Bambini-Feuerwehr „Firekids“ ...

 

Bild: Mirko Reeh ist nicht nur ein hervorragender Koch, sondern hat auch ein Händchen für Kinder – was er in Weyer eindrucksvoll zeigte.
Fernsehkoch Mirko Reeh zauberte in der Volkshalle mit den Kindern leckeres Chili con Carne. Foto: Klöppel

Auch die Betreuer der 32 aktiven Kinder sowie deren Angehörige durften zuschauen und es sich später schmecken lassen. „Fleisch kann man ruhig mal essen. Das schmeckt ja gut“, sagte Reeh im Gespräch mit der Nassauischen Neuen Presse. Jedoch riet er dazu, dies nicht öfter als einmal pro Woche zu tun. Viele Menschen würden mittlerweile täglich Fleisch essen. Das sei auf Dauer nicht gut für die Gesundheit und könne zu Herzinfarkten führen.

Gerade in Fertigwurst seien viel Fett, ungesunde Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. Mirko Reeh selbst war, wie er zugab, in den letzten Jahren nicht immer ein Vorbild in Sachen ausgewogener Ernährung. Nach stressigen Tagen kam er oft abends spät heim, kochte sich noch ausgiebig und legte sich mit vollem Magen ins Bett. Dadurch nahm er auf Dauer extrem zu. „25 Kilo sind schon wieder runter, und es sollen noch ein paar mehr werden“, meinte er. Leichter fühle er sich auch geistig frischer.

Reehs Kochleidenschaft wurde in der Küche seiner Oma geweckt. Als Mitarbeiter in einem Hotel in seiner Heimatstadt Bad Hersfeld finanzierte er sich später sein Wirtschaftsstudium. Nach dem Examen machte er sein größtes Hobby zum Beruf und leitet heute zwei In-Restaurants und eine Kochschule in Frankfurt. Weil Reeh gut reden kann, wurde er von Firmen immer häufiger für Präsentationen gebucht. Irgendwann wurden schließlich Fernsehredaktionen wie die seines Heimatsenders Hessischer Rundfunk auf den heute 37-Jährigen aufmerksam. Stolz ist Reeh, dass er auch bei Veranstaltungen der Bundesregierung kocht und somit Kanzlerin Angela Merkel und ihre Gäste verwöhnen darf. Durch seine zahlreichen Verpflichtungen ist Reehs Terminkalender, wie er sagt, derzeit übervoll, und so dauerte es von der Anfrage bis zur Umsetzung ein Jahr, bis Reeh es zu den „Firekids“ schaffte. Jürgen Eißmann von der Weyerer Wehr ist ein guter Bekannter Mirko Reehs und hat von ihm selbst das Kochen gelernt.

Trotz der persönlichen Verbundenheit war es für den Frankfurter nicht so einfach, noch einen Termin für die Weyerer Jugendfeuerwehr freizuschaufeln. „Ich habe ja noch meine eigenen Charity-Projekte“, sagte er. Da sei es extrem schwierig, noch Zeit für die Projekte anderer zu finden. Trotzdem hat es der prominente Gast aber möglich gemacht, den Wunsch der Kinder zu erfüllen. Chili con Carne wählte er als Gericht, „weil das einfach auch in größeren Mengen gut zu kochen ist.“ Mit seinen vielfältigen Inhaltsstoffen sei es ein vollwertiges Mittagsgericht. Manche Leute würden aber den Fehler machen, es als Vorspeise zu essen und noch ein weiteres Hauptgericht nachzuschieben, was dann zu überhöhter Kalorienzufuhr führe.

Reeh empfahl den Kindern, lieber morgens mehr und abends weniger zu essen. Denn in der Schule benötige man zum Denken Energie. Ein Marmeladenbrot zum Frühstück sei gar nicht schlecht. Fruchtzucker speichere der Körper länger als Haushaltszucker, sagte der Koch. Deswegen riet er, sich morgens nicht nur mit Süßem vollzustopfen, denn die Energie daraus im sei im Nu verbraucht.
Disziplin gefragt

In der Volkshalle ging es nur ums Mittagessen, und so durften die Kinder Paprikas, Zwiebeln und Chili-Schoten schneiden. Trotz aller Kinderfreundlichkeit verlangte er aber auch von den „Firekids“ Disziplin und meinte, in der Küche könne immer nur einer das Sagen haben. Konzentriert sein mache trotz Zeitdrucks beim Kochen Sinn, denn feuriges Chili in den Augen tut auch keinem „Firekid“ gut. Reeh kam selbst mit leichten Verbrennungen an der Hand als Dienstunfall in die Volkshalle, „weil mich ein Herd offenbar nicht leiden konnte“. Mit Mais, Bohnen und Tomatenmark gelang den Kindern mit professioneller Unterstützung am Ende ein leckeres Gericht. Allen hat das Essen sichtlich lecker geschmeckt, und keiner der anwesenden Weyerer wird das interessante Treffen mit dem sympathischen Fernsehstar vergessen. (rok)

„Firekids“ gesucht

Die „Firekids“ suchen immer noch interessierte Kinder von vier bis zehn Jahren. Diese müssen nicht aus Weyer sein, sondern können gerne auch aus umliegenden Orten kommen, die keine eigene Kinder-Feuerwehr haben.

Die „Firekids“ treffen sich alle vier Wochen immer samstags von 10 bis 12 Uhr, das nächste Mal am 11. Oktober zum Basteln. Neben der Feuerwehrausbildung wird auch viel gespielt, gebastelt und gewandert. Wer Interesse hat, sein Kind anzumelden, erfährt mehr auf der Feuerwehr-Homepage www.ff-weyer.de oder unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Ansprechpartner sind Michael Ludwig und André Köhler. rok

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.