Bad Camberg. Feuer in der Kita und Rettungseinsatz auf dem Aussiedlerhof: Die Bad Camberger Feuerwehren und das DRK probten gemeinsam zwei Ernstfälle ...

 

Bild: Die Feuerwehren beim Einsatz am Kapellenhof.

Dichter Rauch dringt aus der Küche im Erdgeschoss des Kindergartens „Rappelkiste“ im Atzelweg in Bad Camberg, doch niemand befindet sich in der Küche und merkt es. Hinterher stellt sich heraus: Ein Feuer hatte in der Küche seinen Lauf genommen und binnen kürzester Zeit das gesamte Erdgeschoss in voller Ausdehnung brennen lassen. So simuliert bei der Gesamtübung aller Feuerwehren der Stadt Bad Camberg, dem Jugendrotkreuz-Mimtrupp und der Einsatzbereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsverein Bad Camberg. Die Evakuierung der Kinder aus der Murmeltiergruppe verläuft reibungslos. Feuerwehr und Mitarbeiter der Rappelkiste arbeiten Hand in Hand. Insgesamt sieben Kinder sind in der Murmeltiergruppe in der Rappelkiste an diesem Ferientag zur Übernachtung untergebracht. Sie alle werden dort rund um die Uhr von Betreuerinnen im Ferienlager beaufsichtigt. Schon während der Notruf abgesetzt wird, soll mit der Evakuierung des Hauses begonnen werden. Diese Evakuierung gestaltet sich aber sehr schwierig, da der Haupteingang durch einen Stapler, der in Brand geraten ist, verstellt ist. Alle Kinder müssen das Haus verlassen, am besten noch, bevor die Feuerwehr eintrifft. „Heute haben wir eine Viertelstunde bis zur Einsatzstelle gebraucht, im Einsatzfall wären es gerade einmal acht bis zehn Minuten, bis die ersten Kräfte hier wären“, erläuterte Alexander Rembser, stellvertretender Stadtbrandinspektor.

Betreuung im Sportheim

Er, rund 30 seiner Kameraden und acht Helfer der DRK-Bereitschaft rückten per Übungsalarm aus. Erzieherinnen, die durch Kollegen selber noch nicht evakuiert werden konnten, wurden von der Feuerwehr aus dem Haus gebracht. Anschließend ging es für sie zur Betreuung in das benachbarte Sportheim. Die DRK-Bereitschaft übernahm dort die erste Versorgung und Betreuung der betroffenen Kinder und Erzieherinnen. Der komplette Dachstuhl stand zu diesem Zeitpunkt bereits voll in Brand, so das Übungsszenario.

Tatsächlich aber gaben sich die Einsatzkräfte damit zufrieden, den schwierigen Innenangriff im Gebäude darzustellen und die Verletzten, die durch den Mimtrupp des Jugendrotkreuz Bad Camberg dargestellt wurden, zu retten und sie an der Sammelstelle an die Sanitäts- und Betreuungshelfer der DRK Bereitschaft zu übergeben sowie die Örtlichkeiten kennenzulernen. Es gehe schließlich um das Prinzip, und das hätten an diesem Tag alle verstanden, so Rembser. „Die Erzieherinnen können solche Abläufe nicht theoretisch erfassen, wenn sie es aber praktisch einmal gemacht haben, werden sie sich daran sehr schnell erinnern können“, sagte Alexander Rembser später bei der Manöverkritik an Ort und Stelle. „Das bleibt gut hängen.“

Ernste Situation

Deshalb war es auch besonders wichtig, den Kindern den Ernst der Situation zu vermitteln, denn einige von ihnen hätten sich am liebsten die vielen Einsatzfahrzeuge aus der Nähe angesehen, anstatt im Kindergarten auf das Ende der Übung zu warten. Doch daran war nicht zu denken – gut so, denn nur so wird es auch im Ernstfall funktionieren, alle Kinder und Erzieherinnen aus dem Gefahrenbereich zu bringen. (nnp)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.