Elz. Für rund 90 000 Euro wurde ein gebrauchtes Drehleiterfahrzeug angeschafft. Es löst seinen inzwischen 32 Jahre alten Vorgänger ab ...

 

Bild: Das Haus- und Huppfest war gestern gegen Mittag im Feuerwehrhaus mal wieder glänzend besucht.

Eine neue Drehleiter zum Jubiläum

Die Elzer Feuerwehr hat im Rahmen ihres traditionellen Haus- und Huppfestes dieses Wochenende auch ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Thomas Schmidt (Merenberg), überreichte gestern im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Ehrenplakette an den Elzer Vereinsvorsitzenden Hilmar von Schenck.

Die Elzer Wehr sei eine der ältesten des Kreisverbandes. Übergeben wurde auch die neue Drehleiter für die Elzer Brandschützer, die gebraucht für 45 000 Euro von einer anderen Kommune erworben worden war. Weitere 45 000 Euro hat der Aufbau gekostet. Bürgermeister Horst Kaiser (CDU) lobte das Elzer Unternehmen Feuerschutz Laux, das die Gemeinde beim Kauf beraten und den Aufbau auch deutlich günstiger als üblich vorgenommen habe. Die 30 Meter hohe Drehleiter sei zwar elf Jahre alt, aber fast noch wie neu. Von daher sei, so Kaiser, der Gebrauchtkauf auch deutlich günstiger gekommen, als selbst bei einem 30-prozentigen Landeszuschusses für eine halbe Million Euro eine neue Drehleiter anzuschaffen.

Das „neue“ Fahrzeug könne sicherlich noch mindestens 15 Jahre lang Einsätze fahren. Die alte Elzer Drehleiter sei nach 32 Dienstjahren nicht mehr einsatzfähig gewesen. In ein Fahrzeug dieses Alters noch einmal eine fünfstellige Summe in eine Reparatur zu stecken, habe nicht mehr gelohnt, so der Elzer Verwaltungschef. Er dankte dem Gemeindevorstand, der prompt reagiert und die Anschaffung genehmigt habe.

Bild: Hilmar Schenck (links) bekam aus den Händen von Kreisverbandsvorsitzendem Thomas Schmidt die Ehrenplakette zum Jubiläum.

Die Einsegnung des Fahrzeuges nahmen der katholische Dekan Franz-Josef Kremer sowie die evangelische Pfarrerin Katrin Adams vor. Landrat Manfred Michel (CDU) übergab noch eine Auszeichnung als offizieller „Partner der Feuerwehr“ an Lothar Lauer, Inhaber der Elzer Firma Eppsteiner Apparatebau. Dieser stelle regelmäßig problemlos zwei Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst in Elz frei. Damit gehe Lauer, wie Schmidt würdigte, das allgemeine Interesse über sein wirtschaftliches Interesse, was keineswegs selbstverständlich sei.

 

Landrat Michel bezeichnete die Feuerwehr Elz für die Gemeinde als sehr wertvoll. Er forderte die Bürger auf, sich als Aktive der Wehr zur Verfügung zu stellen oder wenigstens mit einer Person pro Familie für nur sieben Euro Jahresbeitrag als förderndes Mitglied dem Verein beizutreten.

Michel erinnerte sich noch gut daran, als er als Erster Beigeordneter der Gemeinde zu Bürgermeister Winfried Schumachers Zeiten maßgeblich an der Auswahl des neuen Feuerwehrstandorts für Elz im Sandweg beteiligt gewesen sei. Das neue Feuerwehrhaus habe den Aktiven die ersten zehn Jahre bereits gute Dienste geleistet, freute sich Kaiser. Genauso anderen Wehren, die die Räume zu Schulungszwecken nutzten.

Die Entscheidung damals sei gut gewesen, wenn sie auch erst nach einem längeren Disput zustande gekommen sei. Der Bürgermeister wünschte sich, dass die kommenden Jahre die Zufahrten für die Feuerwehrfahrzeuge zu den verschiedenen Elzer Baugebieten noch verbessert werden können.

Die Anforderungen an die Wehr würden immer höher, genauso wie die Zahl der Einsätze. Denn es gehe ja nicht nur um Brandschutz, sondern um vielfältige Hilfe für die Bürger beispielsweise bei Überschwemmungen oder der Absicherung von örtlichen Veranstaltungen und Umzügen. Von daher erhofft sich Horst Kaiser durch das Jubiläum neue Leute, die Bereitschaft signalisieren, als aktive Feuerwehrleute die Elzer Einsatzabteilung zu unterstützen.

Beeindruckende Leistung

Der Vorsitzende der Ortsgruppe Elz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Matthias Schmidt, überbrachte die Grüße der Ortsvereine. 125 Jahre den Brandschutz in Elz sicherzustellen, sei schon eine beeindruckende Leistung. Oft glaube man ja, dass es nur Bürgerinitiativen gegen etwas gebe. Die Feuerwehr sei hingegen eine Bürgerinitiative für etwas. Sie sei da, wenn andere Menschen in Not gerieten. Schmidt nannte das Verhältnis der Hilfsorganisationen in Elz untereinander als hervorragend. Das DRK sei ja aus der Wehr hervorgegangen und sehe diese folglich als etwas wie einen „großen Bruder“ an. Auch Hilmar von Schenck lobte das tolle Verhältnis zu den anderen Ortsvereinen.

Der Feuerwehrvorsitzende freute sich über den starken Besuch des Haus- und Huppfestes an Samstag wie Sonntag, das am heutigen Montag mit einem Frühschoppen der Altersabteilungen der Wehren des heimischen Landkreises auf dem Feuerwehrgelände zu Ende geht. Die Gäste machten sich gemütliche Stunden bei reichlich Essen und Trinken. Gestern sorgte die Polizeikapelle Limburg für gute Unterhaltung. Eine Fotoausstellung informierte über die Vereinsgeschichte. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg und einen Schminkstand. Es gab ein Löschspiel, Mini-Autos und Motorräder zum Herumfahren und eine Rutsche, so dass auch die jüngsten Besucher voll auf ihre Kosten kamen.

Bild: Bürgermeister Horst Kaiser und Landrat Manfred Michel übergaben Lothar Lauer (v.l.) die Auszeichnung als „Partner der Feuerwehr“.

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man Bilder von der Veranstaltung.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.